HR & Marketing Blog von Youngenterprises.at
Arbeitszufriedenheit: Definition, Faktoren, Tipps, Studien & mehr

Was genau Arbeitszeitzufriedenheit ist, welche Faktoren für die Zufriedenheit relevant sind, wie sie gemessen und gesteigert werden kann, sowie vieles mehr, erfahren Sie folgend.
Arbeitszufriedenheit oder Mitarbeiterzufriedenheit sind enorm wichtig für jedes Unternehmen, weil eine hohe Zufriedenheit extrem viele wertvolle Vorteile mit sich bringt.
Unter anderem profitieren Firmen von höherer Produktivität, weniger Fehlzeiten, weniger Unfällen und weniger Personalfluktuation sowie leichteren Rekrutierungsprozessen.
Was genau Arbeitszeitzufriedenheit ist, welche Faktoren für die Zufriedenheit relevant sind, wie sie gemessen und gesteigert werden kann, sowie vieles mehr, erfahren Sie folgend.
Wie wird Arbeitszufriedenheit definiert?
Arbeitszufriedenheit beschreibt die positive Einstellung von Mitarbeitenden gegenüber ihrer Arbeit und ihrem Arbeitsumfeld. Sie entsteht aus der Wahrnehmung, dass die eigenen Erwartungen und Bedürfnisse am Arbeitsplatz erfüllt oder übertroffen werden. Dabei spielt die Zufriedenheit mit der Tätigkeit und mit den Arbeitsbedingungen eine Rolle.
Arbeitszufriedenheit kann auch als eine Art Gleichgewicht zwischen der Erwartung des Mitarbeiters und der tatsächlichen Situation am Arbeitsplatz gesehen werden.
Wenn ein gutes Gleichgewicht zwischen der Erwartung und der tatsächlichen Situation besteht, ist die Zufriedenheit gut.
Insgesamt setzt sich die Arbeitszufriedenheit aus 2 verschiedenen Feldern zusammen.
Zusätzlich kann die Mitarbeiterzufriedenheit dann in 6 verschiedene Stufen eingeteilt werden.
Mehr dazu in den folgenden Punkten.
Die affektive und intrinsische Zufriedenheit
Die affektive oder intrinsische Zufriedenheit bezieht sich auf die emotionale Reaktion von den Mitarbeitern auf die Arbeit und die eigene Bedürfniserfüllung.
Mitarbeitende sind dann affektiv zufrieden, wenn die Erwartungen, die sie an die Aufgaben und den Arbeitsplatz haben, erfüllt werden und sie ihre eigenen Bedürfnisse während und nach der Arbeit erfüllen können.
Wichtige Faktoren sind unter anderem, dass sie Freude an ihrer Tätigkeit haben und sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen. Mitarbeitende, die ihre Aufgaben als sinnvoll und herausfordernd empfinden, sind tendenziell zufriedener.
Die kognitive und extrinsische Zufriedenheit
Bei der kognitiven Zufriedenheit geht es um die rationale Bewertung der Arbeitsbedingungen.
Hier spielen Dinge wie das Gehalt, die Arbeitsplatzsicherheit, Entwicklungsmöglichkeiten und das Verhältnis zu Vorgesetzten eine Rolle.
Nur wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Erwartungen in Bezug auf Karrierechancen, Arbeitsbelastung und Führung erfüllt werden, steigt ihre Zufriedenheit.
Arbeitszufriedenheitsmodell nach dem Bruggemann-Modell
Laut der Arbeitspsychologin Agnes Bruggemann kann die Arbeitszufriedenheit in 6 verschiedenen Stufen unterschieden werden. Die Stufen ergeben sich aus dem Vergleich der realen Bedingungen im Arbeitsleben mit den Erwartungen und Bedürfnissen des Mitarbeiters.
Progressive Arbeitszufriedenheit
Diese Stufe besteht, wenn der Vergleich positiv ausfällt und sich das Anspruchsniveau der Mitarbeiter dadurch erhöht.
Stabilisierte Arbeitszufriedenheit
Diese Stufe ist gegeben, wenn der Vergleich positiv ist und das Anspruchsniveau gleich bleibt.
Resignative Arbeitszufriedenheit
Bei dieser Stufe ist der Vergleich negativ. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, werden die eigenen Ansprüche gesenkt.
Pseudo Arbeitszufriedenheit
Auch bei dieser Stufe ist der Vergleich negativ. Anstatt die eigenen Ansprüche zu senken, bleibt das Anspruchsniveau unverändert. Das liegt daran, dass der Mitarbeiter die Situation verfälscht oder geschönt wahrnimmt.
Fixierte Arbeitsunzufriedenheit
Der Vergleich fällt negativ aus, das Anspruchsniveau bleibt gleich und der Mitarbeiter nimmt die Situation einfach hin.
Konstruktive Arbeitsunzufriedenheit
Hier auf dieser Stufe ist der Vergleich negativ und das Anspruchsniveau bleibt unverändert. Allerdings erkennt der Mitarbeiter die Diskrepanz und wird aktiv. Das kann bedeuten, dass er versucht, die Missstände anzusprechen und zu lösen. Es kann aber auch bedeuten, dass der Job gewechselt oder eine Weiterbildung besucht wird.
Welche Bedeutung hat die Mitarbeiterzufriedenheit für Unternehmen?
Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg. Zufriedene Mitarbeitende sind nicht nur produktiver und loyaler, sondern auch seltener krank.
Studien zeigen, dass Unternehmen mit hoher Mitarbeiterzufriedenheit höhere Erträge erzielen und ihre Mitarbeitenden weniger häufig kündigen. Zufriedenheit führt dazu, dass Mitarbeitende bereit sind, freiwillig mehr zu leisten und sich stärker mit den Unternehmenszielen zu identifizieren.
Ebenso stärkt eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit die Arbeitgebermarke.
Unternehmen, die als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden, haben es leichter, mit gutem Personalmarketing qualifizierte Fachkräfte oder mit Ausbildungsmarketing neue Auszubildende zu gewinnen.
Dies ist besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ein entscheidender Vorteil.
Deswegen ist auch Employer Branding eine äußerst wichtige und hilfreiche Maßnahme für Firmen, die nach neuem Personal und Auszubildenden suchen.
Welche Faktoren spielen eine Rolle für die Zufriedenheit?
Die Arbeitszufriedenheit wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die sich je nach Generation und den persönlichen Werten unterschiedlich auswirken.
Generationsübergreifende Faktoren
Zu den wichtigsten übergreifenden Faktoren gehören:
- Eine faire Vergütung & andere Boni (Gesundheitsoptionen, Boni, Anreize)
- Gute Arbeitsbedingungen (Gute Arbeitsmittel, Prozesse, etc.)
- Arbeitsplatzsicherheit (Kann sich das Unternehmen auch durch turbulente Zeiten navigieren?)
- Gute Work-Life-Balance (Zeit für Hobbys, Freunde, Familie, etc.)
- Gutes Arbeitsklima und eine wertschätzende Führungskultur (Respekt & Anerkennung)
- Entwicklungsmöglichkeiten (Weiterbildungen, Beförderungen)
- Herausforderungen (Z.B. durch Job-Rotationen & Anreicherungen)
Ein Aspekt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Arbeitsautonomie. Mitarbeitende, die ihre Aufgaben eigenständig priorisieren und gestalten können, fühlen sich oft motivierter und zufriedener.
Faktoren für die Arbeitszufriedenheit bei Gen Z (Jahrgang: 1995 bis 2009)
Die Generation Z legt besonderen Wert auf Flexibilität und Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Sie bevorzugen Arbeitsmodelle, die Homeoffice und flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Zudem suchen sie nach Tätigkeiten, die gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Der Umgang mit moderner Technologie ist für sie selbstverständlich.
Die Sinnhaftigkeit der Arbeit ist für diese Generation besonders wichtig. Sie möchten das Gefühl haben, durch ihre Arbeit etwas Positives zu bewirken, sei es durch nachhaltige Produkte oder durch soziales Engagement des Unternehmens.
Faktoren für die Zufriedenheit von Millennials (Jahrgang: 1981 bis 1995)
Millennials legen großen Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Sie möchten ihre Karriere vorantreiben, ohne dabei das Privatleben zu vernachlässigen.
Weiterbildungsmöglichkeiten und eine offene Feedback-Kultur sind ihnen besonders wichtig. Regelmäßige Entwicklungsgespräche und transparente Karrierepfade tragen entscheidend zur Zufriedenheit dieser Generation bei.
Darüber hinaus sind für Millennials Aspekte wie Unternehmenskultur und Werte entscheidend. Sie möchten sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren können und legen Wert auf Diversität und Nachhaltigkeit.
Faktoren für die Mitarbeiterzufriedenheit von Generation X (Jahrgang: 1966 bis 1980)
Für die Generation X sind Sicherheit und Selbstständigkeit am wichtigsten. Sie wünschen sich stabile Arbeitsverhältnisse und die Möglichkeit, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Eine leistungsorientierte Vergütung und Anerkennung ihrer Arbeit spielen ebenfalls eine große Rolle.
Die Möglichkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und in Führungspositionen aufzusteigen, ist für diese Generation ebenfalls ein wichtiger Zufriedenheitsfaktor.
Faktoren für Arbeitsplatzzufriedenheit von Babyboomern (Jahrgang: 1956 bis 1965)
Die Babyboomer-Generation schätzt traditionelle Werte wie Loyalität und Sicherheit. Klare Hierarchien und transparente Pensionsregelungen tragen wesentlich zur Zufriedenheit dieser Generation bei. Zudem erwarten sie Anerkennung für ihre langjährige Erfahrung und Expertise.
Ein respektvoller Umgang sowie die Möglichkeit, ihr Wissen an jüngere Mitarbeitende weiterzugeben, steigern ihre Arbeitszufriedenheit zusätzlich.
Wie kann die Arbeitszufriedenheit gemessen werden?
Die Messung der Arbeitszufriedenheit erfolgt in der Regel durch standardisierte Mitarbeiterbefragungen, die Aspekte wie Arbeitsklima, Führung, Arbeitsinhalt und Vergütung abdecken. Ebenso bieten Feedback-Gespräche zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften wertvolle Einblicke.
Auch die Fluktuationsrate und das Krankheitsniveau gelten als indirekte Indikatoren für die Zufriedenheit und sollten deshalb von HR-Verantwortlichen berücksichtigt werden.
Eine weitere Methode ist die Analyse von anonymen Arbeitgeberbewertungen auf Plattformen wie Kununu oder Glassdoor, die ein realistisches Bild der Mitarbeiterzufriedenheit vermitteln können.
Hier sind ein paar Beispielfragen, die Sie stellen können:
- Sind Sie mit Ihrem Gehalt zufrieden?
- Sind Sie mit Ihren anderen Anreizen zufrieden?
- Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Beitrag zum Unternehmen gewürdigt wird?
- Haben Sie an Ihrem Arbeitsplatz alles, was Sie benötigen, und halten Sie ihn für gut, hygienisch und wettbewerbsfähig?
- Gelingt es Ihnen, mit den Arbeitszeiten und Bedingungen eine gute Work-Life-Balance zu schaffen?
- Sind Sie mit der Unternehmenspolitik für Ihre berufliche Entwicklung zufrieden?
- Fühlen Sie sich mit dem Team wohl, mit dem Sie arbeiten?
Wie kann die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert werden?
Wenn Sie Ihre Mitarbeiterzufriedenheit verbessern möchten, sollten Sie eine Kombination aus finanziellen Anreizen, Weiterbildungsangeboten und einer positiven Unternehmenskultur bieten.
Eine angemessene Vergütung und transparente Bonusprogramme motivieren Mitarbeitende zusätzlich. Wichtig ist auch die Förderung der Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice.
Ein weiterer Ansatz ist die Mitarbeiterbeteiligung an Entscheidungsprozessen. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, gehört zu werden, identifizieren sie sich stärker mit dem Unternehmen. Regelmäßige Feedback-Gespräche und klar definierte Karrierewege tragen ebenfalls zur Zufriedenheit bei.
Welche Studien und Statistiken gibt es zur Arbeitsplatzzufriedenheit?
Zahlreiche Studien zeigen, dass die Arbeitszufriedenheit in direktem Zusammenhang mit der Produktivität steht. Eine Studie der Gallup Organisation hebt zum Beispiel hervor, dass Mitarbeitende, die sich ihrem Unternehmen stark verbunden fühlen, deutlich produktiver arbeiten und es deutlich weniger Arbeitsunfälle sowie Fehlzeiten gibt.
Arbeitszufriedenheit im Homeoffice
Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, hat sich als wichtiger Faktor für die Arbeitszufriedenheit herausgestellt. Laut einer Studie von der TU Darmstadt aus Deutschland sind rund 81 % der Beschäftigten, die regelmäßig von zu Hause arbeiten, mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Im Vergleich dazu sind es nur 57% bei den Mitarbeitern, die im Büro arbeiten.
Laut Statista sind in Österreich 71% der Befragten zufrieden.
Gründe dafür sind die Einsparung von Pendelzeiten, eine ruhigere Arbeitsumgebung und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Allerdings berichten auch viele Mitarbeitende von Herausforderungen im Homeoffice, wie der Gefahr der sozialen Isolation und der fehlenden Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Eine klare Regelung für Erreichbarkeit und regelmäßige Team-Meetings können helfen, diesen Problemen entgegenzuwirken.
Mitarbeiterzufriedenheit in Österreich
In Österreich zeigt sich ein differenziertes Bild der Arbeitszufriedenheit. Laut einer Studie von Statista sind insbesondere flexible Arbeitszeiten und ein positives Betriebsklima wichtige Faktoren.
In der Statistik geben rund 70 % der Erwerbstätigen an, mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden zu sein.
Interessant ist auch die Bedeutung von Zusatzleistungen wie betrieblicher Altersvorsorge und Gesundheitsangeboten. Diese Aspekte tragen maßgeblich zur Zufriedenheit bei, insbesondere bei älteren Mitarbeitenden.
Zufriedenheit am Arbeitsplatz durch die Digitalisierung
Die Digitalisierung bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Arbeitszufriedenheit. Moderne digitale Tools erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen flexiblere Arbeitsmodelle. Gleichzeitig klagen viele Mitarbeitende über die zunehmende digitale Belastung durch ständige Erreichbarkeit und eine steigende Informationsflut.
Insgesamt zeigt sich aber in der Studie der SIW, dass 47% der Befragten aufgrund der Digitalisierung zufriedener oder leicht zufriedener seien.
Um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, ohne die Mitarbeitenden zu überfordern, sollten Unternehmen klare Regelungen zur Erreichbarkeit und zum Umgang mit digitalen Medien schaffen. Schulungen zu effizientem Zeitmanagement und die Bereitstellung intuitiver Tools können die Arbeitszufriedenheit zusätzlich fördern.
Fazit zum Thema Arbeitsplatz- und Mitarbeiterzufriedenheit
Die Arbeitszufriedenheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie beeinflusst nicht nur die Produktivität und Loyalität der Mitarbeitenden, sondern auch das Image des Unternehmens als Arbeitgeber.
Durch gezielte Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, attraktive Weiterbildungsangebote und eine wertschätzende Führung können Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden nachhaltig steigern und sich als attraktive Arbeitgeber positionieren.
Langfristig profitieren Unternehmen nicht nur durch eine höhere Produktivität, sondern auch durch eine stärkere Bindung ihrer Mitarbeitenden und eine positive Außenwahrnehmung.
In einer Zeit, in der qualifizierte Fachkräfte zunehmend wählerisch werden, kann die Arbeitszufriedenheit den entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
Wenn Sie leichter Fachkräfte und Auszubildende gewinnen sowie von mehr Produktivität profitieren wollen, unterstützen wir Sie gerne damit, ein starkes Employer Branding zu etablieren. Erfahren Sie jetzt mehr und folgen Sie dem Link.